Slacklining, das manchmal auch kurz als Slacken bezeichnet wird, ist das Balancieren auf der Slackline. Die Sportart wurde von Kletterern als Ausgleichssport entwickelt und wird heute von vielen Sportlern der unterschiedlichsten Disziplinen, aber vor allem als Freizeitsport betrieben.
Slacklining macht Spaß, fördert die Balance und die Bewegungskoordination, führt mithin zu einer verbesserten Körperbeherrschung. Die Sportart kann von jedem betrieben werden, ein sportlicher Hintergrund ist nicht erforderlich.
Inhalt
- Die Slackline
- Länge und Breite: bewährte Maße
- Stürze und wie man vorbeugt
- Slackline ohne Baum
- Feste Anker, einbetoniert
- Mobile Systeme
- Kleidung und Ausrüstung
- Slacklinen lernen
- Slacklining: Jeder kann es lernen
- Die erste Übung: einbeiniges Stehen
- Slacklinen für Fortgeschrittene
- Körper und Geist im Gleichgewicht
Die Slackline
Um Slacklining zu betreiben, benötigt man eine Slackline. Das ist ein spezielles Band, optisch ähnlich einem Spanngurt.
Es besteht aus reißfesten Kunststofffasern, die eine gewisse Elastizität mitbringen. Es wird also immer gewisse Eigenbewegungen haben, die den Reiz und die Herausforderung der Sportart ausmachen.
Man sollte unbedingt eine spezielle Slackline verwenden, kein Seil, keinen Gurt oder ähnliches. Auch wenn das Band nicht so straff gespannt wird wie ein Stahlseil beim Seiltanz, so treten beim Spannen und Balancieren doch enorme Kräfte auf, die zum Reißen eines ungeeigneten Seiles führen können.
In dem Fall sind schwere Verletzungen möglich, ein reißendes Seil wirkt wie ein Katapult. Dieses Risiko lässt sich vermeiden, indem man spezielle Slacklines verwendet, die auf die spezifischen Anforderungen ausgelegt sind.
Wer die Physik der durch das Spannen und Balancieren wirkenden Kräfte überschaut, kann sich sein Slackline-Set selbst zusammenstellen, für alle anderen ist es empfehlenswert, fertige Sets zu kaufen und sich an die beiliegende Bedienungsanleitung zu halten.
Länge und Breite: als Anfänger bewährte Maße wählen
Es gibt Slacklines in verschiedenen Längen und Breiten. Für Anfänger ist die Länge egal, sie brauchen nur zwei oder drei Meter. Aber es macht nichts, wenn sie länger ist, man kann sie immer in der benötigten Länge aufbauen und spannen.
- 🌟 Hervorragende Materialeigenschaften und cooles Ethno-Design - geeignet für Kinder, Anfänger und Fortgeschrittene
- 🌟 Einfaches und sicheres Handling * Hervorragende Materialeigenschaften * Die mehrfach vernähte Ratsche ist mit einer Rücksicherung ausgestattet
- 🌟 Das Slacklineband hat eine Länge von 13 m, die Ratsche ist mit einem 2 m Band ausgestattet, sodass eine Länge von 15 m genutzt werden kann
- 🌟 Bandbreite: 50 mm * Max. Belastung: 2 Tonnen * Lieferumfang: Slackline, 2x Baumschutz, Ratschenschutz, Transportbeutel und Bedienungsanleitung
- 🌟 Hinweise für Einsteiger: weichem Untergrund verwenden (Wiese, Sand), Kniehöhe nicht überschreiten, evtl. Hilfsseil spannen | *Informationen zur Garantie finden Sie unter Produktleitfäden und Dokumente
Bei den unterschiedlichen Breiten scheiden sich die Geister, aber meistens wird für Anfänger eine Breite von etwa 3 bis 4 cm empfohlen. Anfänger sollten ihre Slackline auch eher straff spannen. Also ruhig Kraft aufwenden, bis es nicht mehr straffer geht. Das entsprechende Werkzeug ist in jedem Set enthalten.
Was Anfänger nicht gebrauchen können, sind Spezial-Sets für akrobatische Übungen der unterschiedlichsten Arten. Ein ganz „normales“ Set ist genau richtig.
Fortgeschrittene und Profis können ihre Line in jeder gewünschten Höhe spannen, sie können Lines in (fast) beliebiger Länge und Breite verwenden, wobei jeweils eine Slackline verwendet werden sollte, die für den Anwendungszweck konzipiert ist. Gegebenenfalls sind Sicherungssysteme erforderlich.
Jede Slackline, jede Spannung und jeder individuelle Aufbau führt zu jeweils charakteristischen Eigenschwingungen, die vom Slackliner ausgeglichen werden müssen. Die Bedingungen sind also keineswegs immer gleich, das macht mit den Reiz dieser Sportart aus.
Wenn man, wie für Anfänger empfohlen, das Band in geringer Höhe spannt, dann sind keine speziellen Sicherungssysteme erforderlich, aber man sollte auf einen weichen Untergrund ohne scharfe Kanten achten, also zum Beispiel Rasen oder Sand. Vermeiden sollte man Beton, allgemein Stein und in jedem Fall Bordsteinkanten oder ähnliches.
Stürze und wie man vorbeugt
Stürze von der Slackline werden am Anfang vorkommen. Bei geringer Fallhöhe und geeignetem Untergrund wird man aber in den meisten Fällen ohne Schaden davonkommen. Auch wenn man als Anfänger oft unfreiwillig auf dem Boden landen wird, bevor man die Technik wirklich beherrscht, so wird man doch in den meisten Fällen auf den Füßen landen, also direkt weitermachen können.
Das Ziel ist die Beherrschung des eigenen Körpers in Interaktion mit der Slackline
Um die Slackline zu spannen, sind geeignete Befestigungspunkte notwendig. Meistens werden hierfür gut verwurzelte Bäume empfohlen. Dabei sollte man darauf achten, dass man Baumschoner verwendet, um die Rinde der Bäume nicht zu verletzen.
Bäume mit zerstörter Rinde gehen ein, das gilt vor allem für ringförmige Verletzungen, wie sie durch eine unsachgemäß befestigte Slackline verursacht werden können. Das sollte man unbedingt vermeiden.
Wenn es sich irgendwie machen lässt, sollte man also alternative Befestigungspunkte vorziehen.
Slackline ohne Baum
Da das Problem mit der möglichen Baumschädigung bekannt ist, gibt es diverse Slackline-Systeme zu kaufen, die ohne Bäume auskommen. Der Aufwand ist etwas höher, aber es lohnt sich.
Zuhause im eigenen Garten kann man feste Anker in die Hauswand einbetonieren. Das sollte fachmännisch gemacht werden, um sowohl haltbar zu sein als auch Beschädigungen an der Wand auszuschließen.
Feste Anker, im Boden einbetoniert
Man kann feste Anker in den Boden einbetonieren, zwischen denen die Slackline gespannt wird. Eine Höhe von 50 cm ist ausreichend. Alternativ kann man die Bodenanker eben mit dem Untergrund einbauen und dann die Slackline über ein mobiles Gerüst spannen. Dann stören die Anker nicht, wenn man gerade mal nicht das Balancieren übt.
Mobile Systeme
Daneben gibt es mobile Systeme, die nach Gebrauch wieder abgebaut werden. Erdanker gibt es zum Einschlagen und zum Einschrauben. Letzere geben den besseren Halt. Je nach Bodenbeschaffenheit müssen sie unterschiedlich dimensioniert sein.
Je härter und fester der Boden, umso besser ist diese Methode geeignet. Das Eindrehen oder Einschlagen macht dann allerdings auch erstmal Arbeit. Wenn es leicht geht, ist der Boden zu weich, und der Anker kann durch das Gewicht des Benutzers herausgezogen werden.
Bei der Befestigung am Boden muss die Slackline durch geeignete Gerüste auf die nötige Höhe gebracht werden. Das gibt es als fertiges Set zu kaufen.
Und dann gibt es noch feste Gestelle (Slackracks), die auch in der Wohnung verwendet werden können. Sie werden einfach aufgestellt.
Kleidung und Ausrüstung
Man braucht keine spezielle Kleidung. Bequem sollte es sein und jede Bewegung mitmachen, also an keiner Stelle einengen. Sportkleidung kann, muss aber nicht sein.
Wichtig sind nur die Schuhe. Am besten geht es barfuß, also ohne Schuhe. Wer das nicht mag oder falls es zu kalt, zu nass oder zu sonstwas ist, sollten die Schuhe möglichst eine rutschfeste Sohle haben. Möglichst flach sollten sie sein und eine möglichst dünne Sohle haben. So dass man die Slackline und vor allem ihren Rand spüren kann.
Absätze, Plateausohlen und ähnliches sind tabu. Aber barfuß geht immer. Man kann also auch spontan balancieren, wenn einem eine Slackline über den Weg läuft.
Slacklinen lernen
Um Slacklinen zu lernen, spannt man erstmal eine Slackline von maximal 5 Meter Länge, besser sind drei Meter. Zwei Meter reichen auch. Je länger die Slackline ist, umso schwieriger ist sie zu beherrschen. Längere Lines sind also für Fortgeschrittene. Man kommt schnell dahin, dass man auch die beherrschen wird. Klein anfangen ergibt die schnellsten Fortschritte.
Anfänger spannen die Slackline maximal in Kniehöhe, es reicht aus, wenn sie in der Mitte gerade so nicht den Boden berührt, wenn man drauf steht.
Die Line wird straff gespannt. Eine kurze, straff gespannte Slackline gerät nicht so leicht in Schwingungen, sodass die ersten Schritte leichter fallen. Sobald man die kurze Line beherrscht, kann man sie länger spannen, und damit die Schwierigkeit nach und nach steigern.
Die Höhe hat keinen Einfluss auf die Schwierigkeit, nur auf den möglichen Schaden, wenn man runterfällt. Da Anfänger zwangsläufig öfter mal runterfallen werden, sollte die Slackline wirklich so niedrig wie möglich gespannt sein.
Slacklining: Jeder kann es lernen
Slacklining kann von jedem erlernt werden. Für die ersten Schritte verwendet man am besten eine Anfänger-Slackline wie oben beschrieben und betritt sie nicht in der Mitte, sondern etwa bei einem Drittel der Länge, so dass man etwa zwei Drittel der Line vor sich hat.
Zuerst stellt man einen Fuß in Längsrichtung auf die Line und verlagert sein Gewicht auf dieses Bein, so dass die Slackline heruntergedrückt wird. Dabei kann man schon erste Erfahrung mit den Eigenbewegungen machen.Wenn es sehr zittert, kann man das untere Bein gegen die Slackline drücken, das beruhigt etwas.
Dann drückt man sich ab und steht auf einem Bein auf der Slackline. Die Knie sind locker, die Arme weit ausgebreitet, die Hände höher als die Schultern. Der Blick geht waagerecht nach vorne. Auf keinen Fall auf die Füße gucken! Man verwendet Arme und das freie Bein zum Ausbalancieren. Jede Art der Verrenkung ist erlaubt.
Bei den ersten Versuchen muss man damit rechnen, dass das ganze System zu zittern anfängt. Davon sollte man sich nicht beirren lassen, nach einiger Übung hört das Zittern auf, der Körper hat dann die nötige muskuläre Koordination gelernt. Es kann auch hilfreich sein, sich bei diesen ersten Versuchen abzustützen, zum Beispiel an der Hand eines Freundes oder an einer zweiten Leine, die man über der eigentlichen Slackline spannt.
Die erste Übung: einbeiniges Stehen
Dieses einbeinige Stehen sollte man auf jedem Bein beherrschen, bevor man weitermacht. Es dauert gar nicht so lange, bis man das gelernt hat, nach einer halben Stunde hat man in jedem Fall schon deutliche Fortschritte gemacht. Dass man zwischendurch immer wieder unfreiwillig absteigt, ist in Ordnung. Deshalb ist die Line so niedrig.
Wenn das einbeinige Stehen auf der Slackline gut klappt, kann man den zweiten Fuß auf die Slackline stellen, am besten zunächst hinter den ersten. Spätestens jetzt bewährt sich eine gerade, aufgerichtete Körperhaltung, bei leicht gebeugten Knien. Man guckt nicht auf die Line, sondern auf einen Punkt in Augenhöhe, zum Beispiel auf den Baum, an dem die Slackline befestigt ist.
Erst wenn man für einige Sekunden stehen kann und dabei das Gefühl hat, die Situation einigermaßen zu beherrschen, sollte man anfangen, die ersten Schritte zu machen. Dabei geht man am besten langsam, jeder Schritt muss zunächst wieder ausbalanciert werden.
Das Ziel ist nicht das möglichst schnelle Überwinden der Länge der Slackline, sondern das Ziel ist die Beherrschung des eigenen Körpers in Interaktion mit der Slackline, das Halten der Balance auch unter erschwerten Umständen.
Das Erlernen des Balancierens auf der Slackline ist so gut wie jedem möglich, nur Geduld und innere Ruhe sind notwendig. Wer die nicht hat, wird sie im Laufe des Lernprozesses erwerben, denn mit Hektik und angespanntem Ehrgeiz erreicht man nicht viel auf der Slackline.
Deshalb ist das Slacklining auch ein sehr guter Ausgleich zum hektischen Alltag, es bietet Ruhe und Ausgeglichenheit, es erfordert Konzentration bei gleichzeitiger Entspannung.
Man lernt am schnellsten, wenn man jeden Tag ein paar Minuten übt. zum Beispiel 20 oder 30 Minuten. Stundenlanges Üben am Stück bringt kaum zusätzlichen Vorteile. Es ist aber nicht verboten, wenn es Spaß macht. Kinder, auch kleine Kinder, lernen schneller als Erwachsene.
Slacklinen für Fortgeschrittene
Wer das Gehen auf der Slackline beherrscht, kann weiter lernen. Zum Beispiel eignen sich viele kleine Kunststückchen auf der Line dazu, die Körperbeherrschung immer weiter zu verbessern. Man kann lernen, sich in der Mitte der Slackline umzudrehen, man kann seitwärts oder rückwärts gehen, man kann anfangen, sich auf die Slackline zu setzen und wieder aufzustehen, undsoweiter.
Wem das alles nicht genug ist, der kann längere Slacklines spannen, die auch mehr als 100 Meter lang sein können, sogenannte Longlines. Oder Slacklines in großer Höhe spannen, sogenannte Highlines. Diese dürfen nur mit zusätzlichen Sicherungen begangen werden. Slacklines, die über Wasser gespannt werden, heißen Waterlines.
Der Phantasie sind im Grunde keine Grenzen gesetzt, nur die Sicherheit sollte immer überdacht und eingeplant werden. Stürze können tödlich sein, wenn sie vorher nicht eingeplant und entsprechend abgesichert werden. Man kann es auch als Leistungssport betreiben, aber für die meisten ist der Aufwand dann doch zu hoch. Aber zugucken kann trotzdem ein Erlebnis sein.
Für Sportler mit entsprechendem sportlichem Hintergrund sind auch immer noch anspruchsvollere Übungen auf der Slackline möglich. So kann man sogenannte Jumplines wie Trampoline verwenden und Sprünge der unterschiedlichsten Art ausführen. Allerdings sollte man die Sprünge zunächst auf festem Untergrund beherrschen, bevor man sie auf der Jumpline versucht.
Manche Slackliner sind wahre Akrobaten, der Unterschied zum Seiltanzen verschwimmt mit zunehmender Expertise immer mehr. Freizeit- und Fitnesssportler müssen sich das nicht zum Vorbild nehmen.
Körper und Geist im Gleichgewicht
Slacklining ist keine klassische, schweißtreibende Sportart, bei der Kondition oder Kraft im Vordergrund stehen. Slacklining fördert und fordert Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Balancieren, Gleichgewicht halten, Konzentration und Ausgeglichenheit.
Durch das Üben auf der Slackline wird man zwar feststellen, dass der Körper mehr Muskeln hat als man bisher gedacht hatte, aber das Training dieser Muskulatur steht nicht im Vordergrund.
Wer gelernt hat, die äußere Balance auf dem schmalen, beweglichen Band zu halten, dem wird auch die innere Balance leichter fallen, dem wird Ausgeglichenheit und Konzentration leichter fallen als vor dem Beginn des Slackline-Trainings. Slacklining hat also weit mehr positive Auswirkungen als nur die Verbesserung der Bewegungskoordination und der Körperbeherrschung, die im Fokus bei der Entwicklung der Sportart standen. Durch ihre Eigenschaften ist die Sportart auch ideal als alternative Bewegungsform in der aktiven Regeneration geeignet.