Wer auch jenseits der 50 fit, beweglich und gesund bleiben möchte, muss dafür nicht ins Fitnessstudio gehen. Mit ein paar gut ausgewählten Geräten lässt sich ganz einfach ein effektives Heimtraining gestalten.
Beweglichkeit verbessern, steifen Gelenken vorbeugen, Kraft erhalten und den Gleichgewichtssinn stärken sind Trainingsziele, die mit zunehmendem Alter immer wichtiger werden und die sich mit diesen Geräten ganz einfach trainieren lassen.
Das geht auch ohne Vorkenntnisse und mit minimalem Platzbedarf.
Hier werden 10 kleine, praktische Fitnessgeräte vorgestellt, die sich besonders für Menschen ab 50 eignen. Nichts ist besonders teuer, alles lässt sich klein verstauen und schnell wieder hervorholen.
Inhalt
- Man braucht nicht tausend Fitnessgeräte, nur die richtigen
- 1. Die Gymnastikmatte ist die Basis für alles Weitere
- 2. Kurzhanteln für vielseitiges Krafttraining
- 3. Widerstandsbänder als Allround-Trainingsgerät
- 4. Bauchmuskeltrainer (Ab Trainer)
- 5. Handtrainer für Greifkraft und Fingerbeweglichkeit
- 6. Balance-Board oder Wackelbrett für Sturzprophylaxe
- 7. Gymnastikball oder Pezziball für die Rückenmuskeln und eine gute Haltung
- 8. Faszienrolle für Regeneration & Wohlbefinden
- 9. Mini-Stepper für Bewegung im Alltag und bei Knieproblemen
- 10. Mobilitätsstab für das Training der Beweglichkeit
- Fazit
Man braucht nicht tausend Fitnessgeräte, nur die richtigen
Es gibt geradezu unendlich viele verschiedene Fitnessgeräte für die unterschiedlichsten Zwecke, und auch in den unterschiedlichsten Preisklassen.
Dabei haben Menschen ganz verschiedene Ansprüche an das, was ihr Fitnessgerät leisten soll. Nicht jedes Gerät ist für jeden geeignet.
Bevor man also als über 50-jähriger Trainingsanfänger viel Geld in Geräte investiert, die für fitte junge Männer konstruiert sind, macht es Sinn, sich zu informieren.
Hier werden 10 Geräte vorgestellt, die sich an den typischen Trainingszielen von Menschen über 50 orientieren. Aufgrund ihrer Einfachheit sind die Geräte natürlich darüber hinaus für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet.
Mit zunehmendem Alter lässt die Beweglichkeit nach, die Koordination ist nicht mehr so gut, wie sie mal war. Man hat auch nicht mehr so viel Kraft oder Ausdauer wie in jüngeren Jahren.
Wer mit dieser Entwicklung nicht einverstanden ist, kann sie zumindest aufhalten, vielleicht sogar ein kleines bisschen rückgängig machen.
Die im Folgenden vorgestellten 10 Geräte helfen dabei.
1. Die Gymnastikmatte ist die Basis für alles Weitere
Natürlich kann man auch auf dem Fußboden trainieren, aber eine gute Gymnastikmatte hat entscheidende Vorteile:
Sie ist rutschfest, das vermeidet Stürze und Verletzungen. Sie ist ein bisschen gepolstert, das schützt die Gelenke und macht das Training angenehmer.
Gerade mit zunehmendem Alter fällt es vielleicht nicht mehr so leicht, einfach so auf dem Fußboden zu liegen oder zu knieen. Die Matte ist gerade genug gepolstert, um angenehm zu liegen, die Knie zu schützen, dabei Übungen zu machen.
Man kann ganz viele Übungen machen, für die man nichts braucht außer dieser Matte.
Aber auch die meisten Übungen mit kleinen Geräten werden auf der Matte sicherer, angenehmer und ohne Verletzungsrisiko ausgeführt.
Hinzu kommt, dass die Matte einen psychologischen Effekt hat: Wenn man sie ausrollt, dann beginnt das Training. Dieses Ritual, die Matte auszurollen, leitet zum Training über und wirkt dadurch motivierend.
Den verschiedenen Fitnessmatten, Yogamatten, Gymnastikmatten ist ein eigener Artikel gewidmet.
Wer sich eine besonders edle Yogamatte aus Naturkautschuk gönnen möchte, für den gibt es eine eigene Empfehlung.
2. Kurzhanteln für vielseitiges Krafttraining
Kurzhanteln, die gar nicht besonders schwer sein müssen (1–5 kg), eignen sich ausgezeichnet für ein gezieltes Muskeltraining, das man auch zuhause ganz einfach durchführen kann.
Mit Kurzhanteln kann man ein einfaches Training realisieren, das die Muskelmasse erhält und die Kraft verbessert.
Für das Training der Arme, der Schultern, der Rückenmuskeln. Aber auch für Ganzkörperkraftübungen, für die Verbesserung der Körperhaltung.
Es gibt sie in schlichtem Eisen, mit festem Gewicht oder mit verstellbaren Gewichtsscheiben, oder auch in bunten Farben, mit Kunststoff überzogen.
Der farbige Überzug sieht nicht nur hübscher aus, er sorgt auch dafür, dass die Hantel keine scharfen Kanten hat, dass sie nicht rostet, dass die Oberfläche weich und ein bisschen elastisch ist.
Wenn man regelmäßig trainiert, lohnt sich die Anschaffung von Kurzhanteln, denn sie lassen sich einfach besser greifen, man kann sie viel besser festhalten, als wenn man mit Wasserflaschen und Büchern improvisiert.
Dadurch sind viel mehr verschiedene Übungen möglich, man muss nicht fürchten, dass das Gewicht aus Versehen runterfällt.
3. Widerstandsbänder als Allround-Trainingsgerät
Sie werden auch als Theraband, Fitnessband oder Resistance Band bezeichnet. Es gibt sie in vielen Varianten. In kurz, lang, als Loop oder als langes Band, das man verknoten kann, in vielen verschiedenen Widerstandsstärken.
Bei den Widerstandsbändern ist für jeden etwas dabei. Sie sind sozusagen die Trainingsgeräte für die Hosentasche, klein zusammenrollbar, aber vielseitig fürs Training einsetzbar.
Ob für die Schultern, den Rücken oder die Beine: Widerstandsbänder ermöglichen ein sanftes und dennoch wirkungsvolles Krafttraining, für Einsteiger, auf Reisen, in allen Lebenslagen. Auch Dehnübungen können mit den Bändern wunderbar realisiert werden.
Je nachdem, was man trainieren möchte, sind unterschiedliche Varianten am besten geeignet. Aber ein ganz langes Band, das man auf unterschiedliche Längen verknoten kann, ist am vielseitigsten. Dann braucht man auch nicht so viele verschiedene Bänder, denn je kürzer das Band, umso höher der Widerstand.
Man kann also, statt eines Bandes mit hohem Widerstand, auch eins mit geringerem Widerstand nehmen, dabei nur durch die Platzierung des Knotens den Widerstand variieren.
Mit einem Widerstandsband kann man tausende unterschiedlicher Übungen machen, und man kann sich Übungen, die einem eigentlich noch zu schwer sind, leichter machen.
Klimmzüge zum Beispiel sind mit so einem Band gar nicht mehr aus einer anderen Welt.
Mit einem Widerstandsband kann jeder Klimmzüge machen, wirklich jeder.
4. Bauchmuskeltrainer (Ab Trainer)
Bauchtrainingsgeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen. Hier ist ein Bauchtrainer gemeint, der aus einem abgerundeten Stahlrohrgestell mit Kopfstütze besteht.
Mit diesem Gerät kann man Sit-ups oder Crunches in einer geführten Bewegung und wenn man will auch mit Unterstützung durch die Arme ausführen.
Das macht Bauchmuskelübungen, die von Natur aus zu den schweren Übungen gehören, ein bisschen leichter.
Wer Probleme mit dem Rücken hat, sollte keine Sit-ups machen. Mit dem Bauchmuskeltrainer wird das Problem umgangen. Starke Bauchmuskeln helfen dann bei der Linderung der Rückenprobleme.
5. Handtrainer für Greifkraft und Fingerbeweglichkeit
Mit zunehmendem Alter lässt die Kraft in den Händen nach. Man kann dann z. B. nicht mehr so einfach ein Schraubglas öffnen.
Mit dem richtigen Training der Greifkraft lässt sich dieser Entwicklung aber entgegenwirken.
Kleine Greif- oder Handtrainer stärken die Muskulatur in Hand und Unterarm. Sie sind ideal bei nachlassender Kraft in den Fingern und Händen.
Das ist gut für den Alltag: Schraubgläser öffnen, sich festhalten, Taschen tragen und vieles mehr. Das ist aber auch Voraussetzung für viele Arten von sportlichem Training.
Zum Beispiel muss man Hanteln erst mal sicher festhalten können, bevor man damit trainieren kann.
6. Balance-Board oder Wackelbrett für Sturzprophylaxe
Mit zunehmendem Alter lässt der Gleichgewichtssinn nach, wenn man ihn nicht trainiert. Das erhöht das Risiko für Stürze. Je eher man anfängt, zu trainieren, umso länger kann man sich die noch selbstverständliche Sicherheit im Alltag erhalten.
Sturzprophylaxe bedeutet dabei Training des Gleichgewichtssinns, aber auch Training der Muskeln, die man braucht, um sich abzufangen, damit man eben nicht fällt, wenn man mal stolpert oder ausrutscht.
Mit dem Balance Board oder Wackelbrett trainiert man beides.
Das Training kann auch Fußprobleme lindern, die durch schwache Fußmuskulatur hervorgerufen sind.
7. Gymnastikball oder Pezziball für die Rückenmuskeln und eine gute Haltung
Ein Gymnastikball ist für Menschen, die viel sitzen und deshalb eine schwache Rückenmuskulatur haben. Man muss nichts weiter tun als immer mal wieder auf dem Ball zu sitzen.
Der Ball ist rund, man muss ständig die Bewegung des Balls ausgleichen und trainiert dadurch die Rückenmuskeln und alle, auch die tiefliegenden Muskeln der Körpermitte.
Man kann auch Gymnastikübungen auf dem Ball machen, aber einfaches aktives Sitzen bewirkt schon sehr viel.
Es gibt die Bälle in unterschiedlichen Größen, für unterschiedliche Körpergrößen.
8. Faszienrolle für Regeneration & Wohlbefinden
Verspannte Muskeln können schmerzhaft sein, weshalb man das Training vermeidet, was die Verspannungen oft verstärkt.
Eine Massage mit einer Faszienrolle oder ein Faszientraining helfen, die Verspannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern. Dadurch können Schmerzen verschwinden, das Wohlbefinden wird verbessert.
Die erste Faszienrolle, die man sich kauft, sollte unbedingt eine weiche Faszienrolle sein. Eine Übersicht über weiche Faszienrollen für Einsteiger gibt es hier.
9. Mini-Stepper für Bewegung im Alltag und bei Knieproblemen
Ein Mini-Stepper ist ideal, um das Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen. Er ist platzsparend, einfach zu bedienen und ermöglicht ein gelenkschonendes Ausdauertraining.
Die Bewegung ist ungefähr so, als würde man eine Treppe hoch gehen.
Für Menschen mit Knieproblemen, die oft Schwierigkeiten haben, Treppen runter zu gehen, ist das Gerät ideal.
Man trainiert seine Ausdauer und die Muskeln, die man braucht, um schmerzfrei auf der Treppe zu gehen. Aber anders als bei einer echten Treppe muss man nicht wieder runter.
Um zu profitieren, muss man nicht stundenlang trainieren. Immer hier und da ein paar Minuten zwischendurch reichen aus, um Ausdauer und Muskulatur zu verbessern.
10. Mobilitätsstab für das Training der Beweglichkeit
Einen Mobilitätsstab kann man kaufen, muss man aber nicht. Ein ganz normaler Besenstiel aus Holz hat die richtige Länge, ist auch sonst richtig. Wenn man den Besen abschraubt.
Das Gerät ist ideal für die Mobilisierung, für das Training der Beweglichkeit. Wer Schulter- oder Rückenprobleme hat, wird von diesem einfachen Gerät profitieren.
Das Gerät kostet nichts oder fast nichts, bringt aber viel.
Fazit
Wer sich ein kleines, einfach wegzuräumendes privates Fitness-Studio zu Hause einrichten möchte, kann das mit diesen Geräten wunderbar tun.
Sie sind optimal für die typischen Trainingsziele von Menschen ab 50. Sie sind optimal, wenn man alt werden möchte, aber bitte ohne unnötige Beschwerden.
Es ist nicht nötig, alle Geräte auf einmal zu kaufen. Jedes Gerät erweitert die Trainingsmöglichkeiten, aber auch wenn man am Anfang nur eine Fitnessmatte hat und sonst nichts, kann man schon eine Menge machen.
Jedes Training beginnt mit dem Aufwärmen. Dazu braucht man nichts außer der Gymnastikmatte.
Für die ersten Übungen braucht man auch nur die Matte, sonst nichts.