Fitnessmatten, Yogamatten, Gymnastikmatten: Was ist was und was braucht man wofür?

Auf der Suche nach der richtigen Fitnessmatte? Hier gibt es eine Übersicht über die Möglichkeiten, Unterschiede und worauf man achten sollte.
eine Frau rollt eine lila Fitnessmatte auf dem Boden aus.
29. August 2023
Astrid Kurbjuweit
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14 Minuten

Wer zu Hause trainieren möchte, braucht eine rutschfeste Unterlage, also eine Fitnessmatte oder Trainingsmatte. Es gibt sie in unterschiedlichen Ausführungen, als Yogamatte, Gymnastikmatte oder Allzweckmatte.

Hier geht es darum, welche Art Matte für welche Zwecke am besten geeignet ist. Was man braucht und was man nicht braucht.

Welche Matte gut ist, um zu Hause zu trainieren, und mit welchen Matten man auch im Fitnessstudio oder im Freien trainieren kann.

Und was man mit den Fitnessmatten sonst noch so machen kann.

Fitnessmatte – Sportmatte, wie auch immer sie heißt, wofür wird sie gebraucht?

Die Matte macht das Training angenehmer. Das gilt vor allem, wenn man zu Hause trainieren möchte.

Egal, ob es Pilates, Yoga, Krafttraining oder eben Gymnastik ist, die Matte sorgt dafür, dass man einen festen Stand hat.

Das ist auch beim Aufwärmen und beim Stretching nützlich.

Eine gute Matte ist also rutschfest. Das bezieht sich auf beide Seiten, auf Ober- und Unterseite.

Und eine gute Matte wirkt dämpfend, so dass die Gelenke geschont werden. Das vermeidet Verletzungen und Schmerzen.

Wenn sie dazu noch gegen Kälte und Nässe isoliert, ist sie auch für das Training im Outdoor-Bereich geeignet.

dicke, bequeme Fitnessmatten, Allzweckmatten

Dicke, bequeme Fitnessmatten, für (fast) alle Zwecke geeignet.
Foto: James Kirkikis/Shutterstock

Denn zum einen sind Böden im Wohnbereich meistens nicht sehr gut geeignet. Sie sind entweder zu hart, so dass man sich leicht verletzt, oder sie sind nicht rutschfest, oder auch beides.

Im Freien hat man eher das Problem, dass man ohne Matte direkt mit Kälte und Nässe in Kontakt kommt, oder auch mit Dreck.

Fitnessmatten oder Sport- oder Trainingsmatten machen das Training also angenehmer.

Und, gerade wenn man für sich alleine zu Hause trainiert, hat die Fitnessmatte auch einen motivierenden Effekt.

Wenn man sie mal ausgerollt hat, dann beginnt das Training. Das ist dann einfach so und funktioniert besser, als ohne Matte. Das ist einfach ein kleines Ritual, das dazu führt, dass man weniger leicht das Training schwänzt.

Natürlich kann man auch ohne Matte trainieren, aber für einen kleinen Preis bekommt man hier einen sehr großen Benefit. Die Vorteile überwiegen eindeutig.

Was für Sport- oder Fitnessmatten gibt es?

Es gibt Fitnessmatten aus verschiedenen Materialien.

Es gibt sie in verschiedenen Größen.

Und, ganz wichtig, es gibt sie in unterschiedlichen Dicken.

Daneben haben sie natürlich viele bunte Farben, aber das ist einfach nur Geschmackssache.

Material

Eine Fitnessmatte muss rutschfest sein, und sie muss etwas elastisch nachgeben, also Stöße und Sprünge abfangen und dämpfen.

Naturkautschuk

Das vermutlich beste Material für Fitnessmatten ist Naturkautschuk. Es ist rutschfest, strapazierfähig, elastisch dämpfend und lange haltbar. Es ist ein Naturprodukt.

Fitnessmatten aus Naturkautschuk sind rutschfest und bleiben es auch dann, wenn man stark schwitzt, die Matte also feucht und vielleicht sogar nass wird.

Fitnessmatten und Yogamatten aus Naturkautschuk sind nicht die billigsten Matten, aber sie bieten den besten Komfort und die längste Haltbarkeit. Sie sind einfach zu reinigen.

Man kann sie problemlos auch im Freien, für ein Outdoor-Training verwenden.

Es gibt (wenige) Menschen, die allergisch auf das Material reagieren. Dafür ist es für Veganer geeignet.

Schurwolle

Ebenfalls hervorragende Eigenschaften haben Fitnessmatten aus Schurwolle. Sie isolieren am besten gegen Kälte.

Wenn man also zum Beispiel in einem Kellerraum oder einem sonstwie ungeheizten Raum trainieren möchte, dann ist eine Schurwollmatte eine gute Wahl.

Für draußen ist sie eher nicht geeignet.

Denn die natürliche Schurwolle hat zwar durchaus selbstreinigende Eigenschaften, aber wenn sie mal richtig im Dreck gelegen hat, dann ist der Aufwand, sie wieder sauber zu kriegen, sehr groß.

Auf einer Schurwollmatte trainiert man barfuß. Die Matte gibt einem dabei ein herrliches Gefühl, aber sie ist nicht so lange haltbar.

Irgendwann wird sie dünn, an den Stellen, an denen sie hauptsächlich belastet wird.

Und damit sie rutschfest wird, muss die Unterseite aus einem anderen Material bestehen.

Yogamatten aus Schurwolle sind natürlich, aber nicht vegan, da die Wolle vom Schaf kommt.

Diese Matten sind eher teuer, dabei begrenzt haltbar.

TPE-Schaum (Thermoplastische Elastomere)

TPE-Schaum hat ähnliche Eigenschaften wie Naturkautschuk, ist aber ein Kunststoff. TPE-Schaum ist sehr leicht, das kann wichtig sein, wenn man die Matte irgendwo hintragen muss.

Fitnessmatten aus TPE-Schaum sind fast so rutschfest wie Matten aus Naturkautschuk. Also für die meisten Anwendungen rutschfest genug.

Das Material ist billiger als Kautschuk, allerdings auch nicht so lange haltbar. Die ersten Gebrauchsspuren zeigen sich im Allgemeinen recht schnell.

Ab dann ist die Matte auch nicht mehr so einfach sauberzuhalten.

Bei entsprechender Dicke isolieren Matten aus diesem Material gut gegen Kälte, deshalb werden auch Iso-Matten für Camping aus diesem Material hergestellt.

Man kann seine Fitnessmatte also durchaus auch als Iso-Matte verwenden.

PVC (Polyvinylchlorid)

Die meisten Fitnessmatten sind aus PVC. Allerdings steht das nicht immer so dran.

Wenn die Matte billig ist und aus „hautfreundlichem Material“ oder ähnlichem besteht, dann handelt es sich vermutlich um PVC.

Wenn statt dem Material ein Markenname angegeben ist, dann handelt es sich meistens auch um PVC.

Auch Fitnessmatten oder Yogamatten, die es manchmal bei Discountern gibt, sind für gewöhnlich aus PVC. Andere Materialien werden für gewöhnlich explizit angegeben.

PVC ist im Grunde ewig haltbar. Allerdings muss dem Material, damit es die angenehmen Eigenschaften einer Yogamatte bekommt, Weichmacher (Phtalate) zugefügt werden.

Eine Phtalat-freie Fitnessmatte ist also für gewöhnlich nicht aus PVC.

Diese Weichmacher sind schon länger in der Kritik, gesund sind sie nicht. Gut für die Umwelt sind sie auch nicht.

Sie entweichen langsam aus dem PVC, und die Matte wird irgendwann spröde und bekommt Bruchstellen. Allerdings dauert es sehr lange, bis dieser Zustand eintritt.

Dass PVC nicht verrottet, ist heute allerdings kein Argument mehr. Man schmeißt so etwas ja nicht in die Landschaft, sondern in den Müll. Der heute für gewöhnlich verbrannt wird.

Wenn man stark schwitzt, wird die Oberfläche einer Fitnessmatte aus PVC unangenehm glatt und schmierig.

Ansonsten sind Fitnessmatten aus diesem Material gut dämpfend, angenehm anzufassen, rutschfest. Oder kurz, für das Training gut geeignet. Bei sehr günstigem Preis.

 

Daneben gibt es noch Matten aus Baumwolle, Jute oder Kork. Auch wenn sie schön natürlich sind, muss man leider sagen, dass sie sich für das regelmäßige Training eher nicht so gut eignen.

Aber das Thema Materialien für Fitnessmatten oder Yogamatten ist nicht abgeschlossen. Es wird immer mal wieder etwas Neues entwickelt.

Größe

Fitness- oder Yogamatten gibt es in unterschiedlichen Größen.

Fast immer reicht eine Matte, die ungefähr 60cm breit ist, aus. Wenn sie etwas breiter ist, bietet das mehr Komfort.

Die Schultern sollten seitlich nicht überstehen, wenn man mittig auf der Matte liegt.

61cm ist die Breite der meisten Fitnessmatten. Es schadet nicht, wenn sie breiter ist.

Wenn man sie allerdings transportieren möchte, sollte man die Breite bedenken. Die Länge lässt sich aufrollen, aber die Breite bleibt, wie sie ist.

Angenehm ist, wenn die Matte mindestens so lang ist, wie man selbst groß ist.

Denn dann kann man sich komplett drauflegen.

Aber wenn sie etwas kürzer ist, so dass die Füße bei ausgestreckten Beinen nicht ganz mit draufpassen, dann ist das auch nicht so schlimm.

Wer das vermeiden möchte, muss eine Matte kaufen, die lang genug ist. Das gibt es, auch für große Menschen.

Dicke oder Stärke

Die Matten gibt es in unterschiedlichen Dicken oder Stärken.

Je dicker die Matte ist, umso besser ist die Dämpfung. Das fühlt sich gut und bequem an, das schont die Gelenke.

Je dicker die Matte ist, umso besser dämpft sie Schall oder Geräusche durch Sprünge oder Stöße. Das kann wichtig sein, wenn man zum Beispiel in einer Mietwohnung lebt.

Aber je dicker die Matte ist, umso schwerer ist es, den Boden zu spüren, oder auch, das Gleichgewicht bei Balance-Übungen zu halten.

Matten unterschiedlicher Stärken sind deshalb nicht einfach austauschbar, sondern werden für verschiedene Zwecke verwendet.

Die ganz dünnen, die 3, 4 oder 5mm dünn sind, sind Yogamatten. Sie sind auch für Pilates gut geeignet.

Yogamatten sind die dünnsten Fitnessmatten. Nur 3 bis 5mm dick.

Eine Yogamatte ist eine dünne Fitnessmatte – 3 bis 5mm
Foto: George Rudy/Shutterstock

Fitness- oder Gymnastikmatten sind 0,8cm, 1cm oder 1,5cm dick.

Fitnessmatten von 0,8 oder 1cm Dicke sind Allzweckmatten. Auf einer solchen Matte kann man eigentlich alles machen.

Eine Fitnessmatte mit 1cm Dicke schont die Gelenke, vermeidet Schmerzen

Eine etwas dickere Fitnessmatte (1cm) schont die Gelenke und vermeidet Schmerzen, hier an den Knien.
Foto: New Africa/Shutterstock

Wenn man seine erste Fitnessmatte oder Gymnastikmatte kauft, ist das die beste Wahl.

Wer Aerobic, Zumba oder ein anderes, intensives Workout mit Sprüngen machen möchte, kann auch eine noch dickere Gymnastikmatte in Betracht ziehen.

Fitnessmatten oder Gymnastikmatten mit 1,5cm Dicke dämpfen Sprünge optimal, schonen also die Gelenke und die Nerven der Menschen in der Wohnung unter einem.

Je intensiver das Workout, umso wichtiger ist es natürlich, dass die Fitnessmatte rutschfest ist.

Was gibt es noch alles?

Neben diesen Matten, die als Fitnessmatten, Yogamatten, Gymnastikmatten, Sportmatten bezeichnet werden, gibt es noch weitere Matten.

Turnmatten oder Weichbodenmatten sind deutlich dicker, groß und schwer. Man kennt sie aus dem Sportunterricht in der Schule. Für das Training zu Hause sind sie eher nicht geeignet.

Einfach irgendwo hin mitnehmen kann man sie auch nicht.

Eine Yantramatte ist auch etwas ganz anderes. Jedenfalls keine Fitnessmatte.

Welche Fitnessmatte ist die beste?

Aus dem Gesagten ergibt sich, dass es die eine, beste Fitnessmatte nicht gibt. Es kommt immer drauf an, wofür sie gut sein soll.

Aber wenn man gerade darüber nachdenkt, die erste Fitnessmatte zu kaufen, und noch nicht so genau weiß, was es werden soll, kann man sich an folgenden Regeln orientieren:

  • Eine Breite von 60 oder 61cm reicht im Allgemeinen aus, es sei denn, man hat sehr breite Schultern.
  • Die Matte sollte nach Möglichkeit mindestens so lang sein, wie man selbst groß ist. Aber ein paar Zentimeter weniger sind nicht so schlimm.
  • Als Anfänger ist es meistens am besten, eine Allzweckmatte zu kaufen, also eine, die 0,8 oder 1cm dick ist.
  • Wenn man bereit ist, für Qualität etwas mehr Geld auszugeben, und wenn man nicht allergisch ist, ist eine Fitnessmatte aus Naturkautschuk die beste Wahl.
  • Matten aus TPE-Schaum kann man zunächst kaum von Naturkautschuk unterscheiden. Wenn man tatsächlich trainiert, ändert sich das aber recht schnell.
  • Wenn es günstig sein soll, dann bleibt immer PVC.

FAQ

Welche Fitnessmatte ist die beste?

Leider gibt es hier keine eindeutige Antwort. Es kommt drauf an, was man machen will. Für Yoga ist eine Yogamatte am besten. Um die Gelenke zu schützen, ist eine möglichst dicke Matte am besten. Wenn es haltbar und nachhaltig sein soll, ist eine Matte aus Naturkautschuk am besten. Für Anfänger eignet sich eine Allzweck-Fitnessmatte.

Welche Dicke für Fitnessmatten?

Fitnessmatten gibt es in unterschiedlichen Dicken. Yogamatten sind 3-5mm dick. Man braucht hier einen guten Bodenkontakt. Wenn man hüpfen und springen will, ist eine möglichst dicke Matte gut, das kann bis zu 1,5cm gehen. Eine Allzweckmatte mit 0,8 bis 1cm ist für ganz vieles ein guter Kompromiss.

Wie lang und breit sollte eine Fitnessmatte sein?

Die Fitnessmatte sollte etwas breiter sein als die eigene Schulterbreite. Die meisten Fitnessmatten sind ungefähr 61cm breit. Das ist fast immer ausreichend.

Idealerweise ist die Fitnessmatte etwas länger, als man selbst groß ist. Es kommt aber nicht auf ein paar Zentimeter an.

Welche Fitnessmatte ist am besten für Bauchübungen geeignet?

Bauchübungen kann man auf jeder Fitnessmatte machen.

Wie lange hält eine Fitnessmatte?

Das ist sehr unterschiedlich. Es kommt auf das Material an und darauf, wie oft und wie intensiv man seine Matte nutzt. Matten aus Naturkautschuk sind sehr lange haltbar, auch bei intensiver Nutzung. Andere Naturmaterialien müssen eher schonend behandelt werden, wenn sie einigermaßen halten sollen. PVC-Matten werden irgendwann spröde, auch wenn man sie nicht benutzt. Matten aus TPE-Schaum nutzen sich recht schnell ab.

Wie reinigt man eine Fitnessmatte?

Es kommt auf das Material drauf an. Die meisten Matten wischt man mit einem feuchten Lappen und etwas Seifenlösung ab. Oder man verwendet eine weiche Bürste. Man kann sie aber auch in der Badewanne gründlich reinigen. Matten aus PVC können zumindest im Prinzip auch in die Waschmaschine. Matten aus Wolle werden am besten nur gelüftet.

Welche Seite der Fitnessmatte zeigt nach oben?

Bei den meisten Fitnessmatten sind Ober- und Unterseite gleich. Eine Matte aus Wolle oder anderen Naturmaterialien ist an der Unterseite beschichtet. Wenn auf einer Seite Anleitungen gedruckt sind, dann ist das oben.

Was ist der Unterschied zwischen Yogamatte und Gymnastikmatte?

Eine Yogamatte ist sehr dünn. 3, 4, oder 5mm. Fitness- oder Gymnastikmatten fangen bei 8mm an. Es gibt sie auch in 1cm oder 1,5cm Dicke.

Welche Matte ist am besten für Dehnübungen geeignet?

Dehnübungen oder Stretching kann man auf jeder Matte machen. Um die Balance zu halten, ist eine dünne Matte besser. Um Gelenke zu schonen, ist eine dicke Matte besser.

Welche Fitnessmatte ist gut für zu Hause?

Im Grunde kann man jede Fitnessmatte zu Hause verwenden. Wenn man in einer Mietwohnung wohnt, sollte man zur Geräuschdämpfung eine möglichst dicke Matte verwenden.

Welches Material ist gut für Fitnessmatten?

Richtig gute Fitnessmatten sind aus Naturkautschuk. TPE-Schaum hat ähnliche Eigenschaften, ist aber nicht so gut haltbar. PVC ist billig und haltbar, aber nicht nachhaltig. Wolle und andere Naturmaterialien werden selten verwendet.

Was macht man, wenn sich die Fitnessmatte aufrollt?

Neue Fitnessmatten lassen sich manchmal nicht flach auf dem Boden ausbreiten. Es hilft, sie ein paarmal in der anderen Richtung aufzurollen. Und dann vielleicht mal über Nacht auf dem Boden liegen zu lassen.

Welche Fitnessmatten sind nachhaltig?

Fitnessmatten aus Naturmaterialien sind nachhaltig. Je länger haltbar sie sind, desto nachhaltiger. Am besten schneiden wohl Fitnessmatten aus Naturkautschuk ab.

Was tun, wenn die Fitnessmatte rutscht?

Neue Fitnessmatten sind manchmal rutschig. Es hilft, wenn man die Matte mit milder Seifenlösung abreibt. Eine weiche Bürste kann dabei helfen. Das löst eventuelle Beschichtungen. Danach mit klarem Wasser nachspülen.

Gibt es Fitnessmatten ohne Weichmacher?

Ja. Weichmacher wird nur in Matten aus PVC benötigt. Andere Materialien sind ohne Weichmacher. Das ist allerdings etwas teurer.

Beitragsbild:Abraham_stockero/Shutterstock