Padel oder Padel-Tennis – der neue Trendsport

Lust auf eine neue Sportart? Padel oder Padel-Tennis ist einfach zu lernen, trotzdem spannend und kurzweilig zu spielen, und es liegt im Trend!
Padel spielen in der Halle
Astrid Kurbjuweit
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10 Minuten
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Tennis kennt jeder, es ist inzwischen ein bisschen altbacken. Jetzt kommt Padel. Padel oder Padel-Tennis ist neu, es ist ein bisschen wie Tennis, nur besser.

Der Trend begann in Südamerika, ist inzwischen in Spanien und Portugal groß und kommt jetzt so langsam auch nach Deutschland.

Tennisclubs bauen ihre nicht mehr benötigten Tennisplätze um zu Padel-Courts. Aber auch indoor werden Squash-Courts umgerüstet, man hat das Potential erkannt. Daneben gibt es natürlich einige Neubauten, auch wenn sie durch die Pandemie ein wenig ausgebremst wurden.

Man kann bereits an vielen Orten Padel spielen, und es werden mehr.

Was ist Padel?

Padel wird auf einem Court von 20×10 m, also 20 Meter Länge und 10 Meter Breite, gespielt. Der Platz wird in der Mitte durch ein Netz geteilt, wie beim Tennis. Ringsum wird er durch Wände begrenzt, die zur Spielfläche dazu gehören. Das Spiel über Bande ist deshalb ein zentrales Merkmal.

Auf jeder Hälfte des Spielfeldes bewegen sich zwei Spieler, die mit speziellen Padelschlägern einen kleinen Ball, ähnlich einem Tennisball, über das Netz schlagen. Sobald der Gegner den Ball nicht zurückschlagen kann, bekommt man einen Punkt. Wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen.

So weit, so einfach. Der Clou des Spiels liegt wie immer im Detail.

Die Padel Regeln

Padel-Tennis wird nach einfachen Regeln gespielt, die schnell erlernt sind. Die Regeln sind intuitiv und logisch, man versteht sie sehr schnell. Trotz der einfachen Regeln ist das Spiel spannend und dynamisch.

Das Spielfeld ist mit Linien unterteilt, wie beim Tennis.

Die Punkte werden genau wie beim Tennis gezählt. Die Regeln unterscheiden zwischen dem Aufschlag und dem weiteren Spiel.

Der Aufschlag

Der erste Aufschlag wird ausgelost. Danach wechselt der aufschlagende Spieler mit jedem Satz.

Der aufschlagende Spieler muss hinter der Aufschlaglinie stehen und in das schräg gegenüberliegende Feld schlagen. Der Gegner darf stehen, wo er möchte.

Wer aufschlägt, muss den Ball zuerst auf dem Boden aufprallen lassen und dann aus maximal Hüfthöhe schlagen. Der Aufschlag muss also immer von unten kommen.

Dann muss der Ball den Boden des schräg gegenüberliegenden Feldes berühren.

Wenn der Ball das Netz oder den Gitterzaun berührt, ist es ein Fehler. Der aufschlagende Spieler hat zwei Versuche.

Das weitere Spiel

Der Ball darf (mehrfach) die Wände berühren, den Boden auf der eigenen Spielfeldhälfte aber höchstens einmal.

Der Ball muss immer erst den Boden der gegnerischen Spielfeldhälfte berühren, danach darf er von den Wänden abprallen, auch mehrfach. Wenn das nicht der Fall ist, ist es ein Fehler.

Padel wird immer im Doppel gespielt, es sind also immer vier Personen auf dem Spielfeld.

Wer nur zum Spaß spielt, darf natürlich auch zu zweit aufs Spielfeld, dadurch geht aber einiges von der Spieldynamik verloren. Für Einsteiger kann das trotzdem die bessere Lösung sein. Solange, bis man den Bogen raus hat.

Das gesamte Regelwerk ist natürlich für Turniere verpflichtend, aber wer nur Spaß haben und sich fit halten möchte, muss es nicht so peinlich genau nehmen.

Das Spielfeld

Padel wird auf speziellen Plätzen gespielt, deren Abmessungen genau festgelegt sind. Das Spielfeld ist 20 Meter lang und 10 Meter breit. Es wird in der Mitte durch ein Netz geteilt, das 88 cm hoch ist. Die Spieler bleiben das gesamte Spiel über in ihren jeweiligen Spielfeldhälften.

Padel-Spielfeld mit Plexiglas-Wänden und Flutlicht

Padel-Spielfeld mit Plexiglas-Wänden und Flutlicht
Foto: Miguel Couto/Shutterstock

Ringsum ist das Spielfeld von einer Mauer oder Wand umgeben. Meistens handelt es sich dabei um Plexiglaswände, damit die Spieler hinaus- und die Zuschauer hineinsehen können. Dadurch kommt Licht aufs Spielfeld und man kommt sich nicht vor wie in einem Käfig.

An den Stirnseiten sind die Wände 3 Meter hoch, an den langen Seiten jeweils 2 Meter. Der drei Meter hohe Teil ist zwei Meter weit um die Ecken herumgezogen. Darüber ist ein Drahtgitterzaun angebracht, der jeweils einen Meter hoch, oder ringsherum insgesamt 4 Meter hoch ist.

Die Spieler betreten das Spielfeld durch eine Tür an einer oder beiden Längsseiten. Die Wände sind Teil des Spielfeldes, die Zäune haben nur die Funktion, hochfliegende Bälle aufzuhalten. Die Spieler dürfen während des Spieles das Spielfeld verlassen, um einen Ball zu spielen, der über die Umgrenzung geflogen ist.


Der Boden ist meistens mit Kunstrasen belegt, der mit Sand aufgefüllt ist. Die Platzbetreiber wählen häufig eine blaue Farbe, um sich von den Tennisplätzen abzuheben. Zwingend ist das aber nicht, auch andere Farben sind möglich.

Weiße Linien unterteilen das Spielfeld, genau wie bei Tennisplätzen. 3 Meter vom hinteren Rand entfernt befindet sich die Aufschlaglinie, das restliche Feld ist in Längsrichtung in zwei Hälften unterteilt. Meistens steht in jedem Viertel ein Spieler, aber das ist nicht zwingend.

Padel – Ausrüstung und Schläger

Wer Padel spielen möchte, braucht einen speziellen Schläger. Es werden auch spezielle Bälle verwendet, die zwar aussehen wie Tennisbälle, die aber etwas weniger hart und deshalb auch etwas langsamer sind. Bei dem recht kleinen Spielfeld ist das ein Vorteil.

Padel-Schläger und Padel-Ball auf typisch blauem Spielfeld

Padel-Schläger und Padel-Ball auf typisch blauem Spielfeld
Foto: FotoAndalucia/Shutterstock

Es gibt spezielle Schuhe, die für das letzte Quentchen Leistung sicherlich wichtig sind. Anfänger können zunächst auch in Tennisschuhen spielen.

Spezielle Schuhe haben eine Fischgrät-Sohle und einen runden Punkt im Vorfußbereich, der schnelle Drehungen ohne auszurutschen möglich macht. Das gibt Vorteile im engen Spielkäfig.

Anziehen kann man im Grunde, was man möchte, aber es gibt natürlich auch das perfekte Padel-Outfit zu kaufen.

Der Padel-Schläger

Der Schläger ist allerdings speziell und kann nicht durch andere Schläger ersetzt werden. Er ist das einzige Ausrüstungs-Teil, das man zwingend haben (oder ausleihen) muss, wenn man Padel spielen möchte.

Schläger bestehen aus Kunststoff, sind maximal 46 cm lang und 26 cm breit. Sie dürfen maximal 3,8 cm dick sein. Die Schlagfläche besteht aus durchgehendem, harten Kunststoff, der Löcher haben darf.

Meistens sind es zwei Schichten Hartkunststoff, oft auch mit Glasfaser oder Carbon verstärkt. In der Mitte zwischen diesen beiden Schichten befindet sich ein Kern aus Schaumstoff. Die unterschiedliche Härte dieses Schaumstoffes bestimmt die Eigenschaften des jeweiligen Schlägers mit.

Schläger gibt es in sehr unterschiedlichen Qualitäts- und Preisklassen. Daneben gibt es Unterschiede in der Zielgruppe. Für Anfänger werden andere Schläger empfohlen als für Fortgeschrittene und für Profis gelten sowieso nochmal eigene Regeln.

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Zuletzt aktualisiert am 20. November 2024 um 13:46 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Da die Schläger sehr unterschiedliche Eigenschaften haben können, empfiehlt es sich, als Einsteiger auch einen Schläger für Einsteiger zu wählen. Man verbessert sich schneller im Spiel, wenn man sein derzeitiges Spielniveau realistisch einschätzt.

Sobald man das Einsteiger-Niveau hinter sich gelassen hat, wird die Schläger-Auswahl gleich nochmal viel größer. Es gibt unterschiedliche Formen, Härten und Gewichte. Und natürlich gibt es unterschiedliche Preise. Wer es darauf anlegt, kann bis zu 500 Euro für einen Padel-Schläger ausgeben. Auch, wenn das selten notwendig sein dürfte.

Vorteile von Padel und Unterschiede zum Tennis

Dass Padel immer beliebter wird, hängt wohl damit zusammen, dass es dem Tennis ähnlich ist, man sich also in gewisser Weise auskennt. Gleichzeitig ist es ganz anders als Tennis, man hat also etwas Neues.

Das Spiel ist sehr einfach zu erlernen. Sowohl die Technik als auch die Regeln hat man im Allgemeinen nach einer Spielstunde zumindest im Prinzip verstanden.

Der Spielspaß beginnt meistens nach den ersten Ballwechseln, man muss sich also nicht erst mühevoll durch die ersten Versuche kämpfen.

Spätere Verbesserung ist dennoch immer möglich, das Spiel kann auch anspruchsvoll sein.

Es geht weniger darum, mit viel Kraft auf die Bälle draufzuhauen, sondern eher darum, mit Taktik und Geschick für den Gegner unerwartete Ballbewegungen zu erzeugen.

Durch das kleine Spielfeld kann man während des Spiels auch miteinander reden, was gut für den Spielspaß ist und dafür sorgt, dass man das Ganze nicht allzu bierernst nimmt.

Sobald man die ersten Gehversuche hinter sich hat, gibt es häufig lange Ballwechsel. Das hält das Spiel spannend und abwechslungsreich.

Padel kann jeder spielen, egal wie fit oder untrainiert man ist. Auch Übergewicht ist kein Hinderungsgrund. Regelmäßiges Spielen wird die Fitness allerdings zuverlässig verbessern.

Das Spiel ist kurzweilig, macht Spaß. Dadurch strengt man sich mehr an, als man mitbekommt. Der Trainingseffekt lässt dann auch nicht lange auf sich warten. Abnehmen kann fast nebenbei passieren.

Der Haupt-Unterschied zum Tennis besteht in der Spielfeldgröße und in den Umgrenzungswänden. Dadurch wird das Spiel dynamischer und taktischer, weniger durch Kraft dominiert.

Daneben sehen die Bälle zwar gleich aus, sind es aber nur fast. Tennisbälle sind härter, springen deshalb höher und sind schneller. Für das kleinere Padel-Spielfeld sind sie nicht zu empfehlen.

Die Schläger sind sehr verschieden, können in keinster Weise verwechselt werden.

Vielleicht ist es der Reiz des Neuen, aber Padel macht definitiv mehr Spaß als Tennis.

Wo kommt Padel her?

Padel wurde in Südamerika erfunden, von einem Menschen, der zu wenig Platz für einen ausgewachsenen Tennisplatz auf seinem Grundstück hatte. Und dann war der Platz auch noch durch Mauern begrenzt. Er baute den Platz trotzdem, die Anlage führte dazu, dass Tennis anders gespielt wurde als bis dahin, und schon war das neue Spiel geboren.

Padel verbindet Elemente des Tennis mit solchen des Squash, aber auch das baskische Pelota hat ähnliche Spielideen. Besonders wird es durch die speziellen Schläger und die dadurch eigene Ballführung.

Von Südamerika verbreitete sich das Spiel in andere spanisch- und portugiesisch-sprechende Länder. Also auch nach Spanien und Portugal. Dort waren es Urlauber, die mit dem Spiel in Kontakt kamen, es gut fanden und dann auch zu Hause spielen wollten. So entstanden auch in Deutschland die ersten Padel-Plätze.

Inzwischen ist der Sport dabei, sich vom Tennis zu emanzipieren, es gibt eigene Sportverbände und Sportanlagen außerhalb von Tennisclubs. Und es werden immer mehr. Bald wird man es in jeder Stadt spielen können.

Der eigene Padel-Platz

Noch gibt es zu wenig Plätze, aber das wird sich vermutlich bald ändern. Damit wird dann auch die Zahl der aktiven Spieler steigen. Der Boom ist bereits absehbar. Und dann werden die verfügbaren Plätze in kurzer Zeit ausgebucht sein. Nicht jeder möchte dann an der Anlage Schlange stehen und ewig im Voraus buchen.

Wer eine Fläche von 10 auf 20 Meter zur Verfügung hat, sei es im Garten oder in einer Halle, kann seinen eigenen Padel-Platz bauen (lassen). Die Anlage ist natürlich nicht umsonst, aber die Wartungskosten halten sich in Grenzen. Es braucht nur halb soviel Platz wie ein Tennisplatz.

Auch wenn das für die meisten Privatpersonen überdimensioniert sein dürfte, so haben doch bereits einige Tennisclubs das Potential erkannt und investieren in den Umbau von Tennisplätzen.

Padel ist nochmal interessanter, die Abwanderung von Mitgliedern in andere Sportvereine wird verhindert, neue Mitglieder können gewonnen werden. Die altehrwürdigen Tennisvereine können nochmal neuen Aufwind bekommen.

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Beitragsbild:FotoAndalucia/Shutterstock