Warum Bewegungskoordination für jeden wichtig ist
Sportliche Betätigung beinhaltet immer auch die Koordination der Bewegungen. Die Anforderungen an die koordinativen Fähigkeiten sind zwar je nach Sportart sehr unterschiedlich, ganz ohne geht es aber in keiner Sportart.
Schließlich erfordern selbst so grundlegende Bewegungsabläufe wie Gehen oder Sitzen eine komplexe Koordination diverser Muskeln und Reaktionen auf sich ständig verändernde Umwelten.
Koordination ist auch im Alltag notwendig. Wer oft hinfällt oder über seine eigenen Füße stolpert, vielleicht Dinge fallen lässt, kann das durch ein Training der koordinativen Fähigkeiten verbessern. Und damit Schaden verhindern.
Im Alter lässt die Koordination nach. Diesen Prozess kann man durch entsprechendes Training deutlich verlangsamen und damit weit nach hinten verschieben. Das hat Auswirkungen auf die Frage, ob und wie lange man selbstständig leben kann.
Inhalt
- Jeder kann Bewegungskoordination
- Koordinative Fähigkeiten
- Bewegungskoordination als Summe der Teilfähigkeiten
- Was genau ist jetzt Bewegungskoordination?
- Training der koordinativen Fähigkeiten
- Bewegungskoordination für den Alltag lernen
- Voraussetzungen koordinativer Fertigkeiten
- Nutzen koordinativer Fähigkeiten und Fertigkeiten
- Störung der Bewegungskoordination – Ataxie
Jeder kann Bewegungskoordination
Alle Menschen haben koordinative Fähigkeiten, sie sind allerdings unterschiedlich gut ausgeprägt. Mit entsprechendem Training lässt sich da viel verbessern, auch wenn nicht jeder alles lernen kann. Das kommt der sportlichen Leistung in allen möglichen Sportarten zugute, aber auch der Alltagsfitness.
Auch wenn es sicherlich Talente und weniger talentierte Menschen gibt, so kann doch jeder seine koordinativen Fähigkeiten durch Training und Übung verbessern und dadurch zu verbesserter Körperbeherrschung und besseren sportlichen Leistungen gelangen.
Nicht zuletzt ist die Vermeidung von Unfällen, sowohl beim Sport, als auch im Alltag, ein wichtiger Grund für ein entsprechendes Training.
Koordinative Fähigkeiten setzen sich aus unterschiedlichen Teil-Fähigkeiten zusammen, auch wenn die Abgrenzbarkeit der einzelnen Teil-Fähigkeiten unter Experten teilweise umstritten ist.
Koordinative Fähigkeiten
Zu den koordinativen Fähigkeiten werden der Gleichgewichtssinn und die Balancierfähigkeit gezählt, die in vielen Sportarten notwendig und nützlich sind. Geschicklichkeit, Wendigkeit, Beweglichkeit bilden weitere Komponenten der koordinativen Fähigkeiten.
Dazu kommen Fähigkeiten wie Reaktionsfähigkeiten, Antizipationsfähigkeiten, also die Fähigkeit, Handlungen oder Ereignisse vorauszusehen, ein Gespür für Rhythmus und Bewegung zur Musik, und andere Teilfähigkeiten.
Alle diese Fähigkeiten können geübt, gelernt und durch Training verbessert werden.
Bewegungskoordination als Summe der Teilfähigkeiten
Diese Fähigkeiten, die jeder in irgend einem Ausmaß mitbringt, sind die Voraussetzungen. Jeder kann darauf aufbauen.
Auch wenn nicht jeder das Talent hat, Eiskunstläufer oder Turner zu werden, so kann doch jeder die Koordination lernen, die den Alltag erleichtert und die für eine selbst gewählte Sportart notwendig ist.
Gut ausgeprägte koordinative Fertigkeiten lassen eine Bewegung leicht und flüssig erscheinen, sie wird effizient und mit geringem Kraft- und Energieaufwand ausgeführt.
Je besser eine Sportart oder eine Tätigkeit beherrscht wird, umso besser ist die Koordination der einzelnen Bewegungen, umso geschickter wirkt der Akteur, umso müheloser erscheint die Aktion.
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Bewegungskoordination lässt sich erlernen und durch Übung verbessern. Das geht in jedem Alter, auch wenn es Kindern leichter fällt als Älteren. Je älter man ist, umso mehr profitiert man umgekehrt von einem Training.
Was genau ist jetzt Bewegungskoordination?
Koordination ist das Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Bei der Bewegungskoordination sind eine Reihe von Komponenten beteiligt.
Die Muskeln, die die Arbeit erledigen. Die Wahrnehmung, in welchem Zustand die Muskeln, Gelenke, Körperteile gerade genau sind (Propriozeption).
Die Außenwahrnehmung, was die Muskelarbeit gerade bewirkt. Die Steuerung, die festlegt, was als nächstes getan werden muss.Am Beispiel des Balancierens auf einem Wackelbrett: Die Außenwahrnehmung bezieht sich auf die Frage, ob man noch auf dem Brett steht, ob es noch in der angestrebten Position ist. Welche Körperhaltung man gerade einnimmt.
Dazu kommt die propriozeptive Wahrnehmung des Zustandes der Muskeln und Gelenke. Man kann in geradezu unendlich vielen Haltungen das Gleichgewicht auf dem Brett halten und es in genauso vielen Haltungen auch verlieren. Jeder Körperhaltung entspricht ein definierter Zustand der Muskeln und Gelenke.
Erfahrung und Übung führen dazu, dass man die Übereinstimmung von äußerer und innerer Wahrnehmung immer besser beurteilen kann.
Die Steuerung legt dann fest, welcher Muskel wie bewegt werden muss, um das Gleichgewicht weiter zu halten oder wieder herzustellen. Auch hier werden die Entscheidungen durch Erfahrung und Übung immer besser.
Am Beispiel des Balancierens auf einer Slackline kann man dann sehen, wie diese Prozesse im Laufe des Trainings zu einem immer flüssigeren Bewegungsablauf koordiniert werden.
Bewegungskoordination ist die zielgerichtete Koordination vieler kleiner und größerer Bewegungen zu einer angepassten Gesamtbewegung.
Training der koordinativen Fähigkeiten
Das beste Training der konkreten koordinativen Fertigkeiten, die eine bestimmte Sportart erfordern, ist sicherlich die Ausführung dieser Sportart selbst.
Zum Beispiel ist es beim Schwimmen erforderlich, die Bewegungen von Armen und Beinen so zu koordinieren, dass man sowohl über Wasser bleibt als auch eine Vorwärtsbewegung ausführt.
Das lernt man am besten, indem man eben schwimmt, eventuell mit einem Hilfsmittel, das einen über Wasser hält.
In vielen Sportarten werden dabei einzelne Teilbewegungen herausgenommen und separat geübt. Zum Beispiel wird eine Kunstturnerin nicht ihre ganze Kür am Stück üben, sondern jeden Bestandteil für sich. Erst wenn jeder Bestandteil perfekt beherrscht wird, wird die Gesamtbewegung zusammengesetzt.
Aber auch die allgemeinen koordinativen Fähigkeiten können durch Training verbessert werden, dazu sind alle möglichen Sportarten und Übungen geeignet.
Bewährt hat sich das Üben auf dem Wackelbrett oder Therapiekreisel. Hier erworbene Grundfertigkeiten lassen sich im Alltag fast überall nutzbringend anwenden.
Je besser man im Training ist, umso leichter wird es einem fallen, neue koordinative Herausforderungen zu bewältigen.
Man kann also das, was man in einer Sportart erlernt hat, nutzen, um die nächste Sportart schneller und einfacher zu erlernen.
Bewegungskoordination für den Alltag lernen
Das gilt auch dann, wenn es um die Bewältigung des Alltags geht, zum Beispiel um eine Sturzprophylaxe.
Man kann seine Bewegungskoordination mit Übungen auf einem Wackelbrett verbessern und hinterher sicherer auf den Beinen sein, nicht mehr so leicht hinfallen. Das gilt, obwohl es sich nicht um die gleiche Bewegung handelt.
Wer Fahrrad fahren lernt, beginnt mit einem Fahrrad ohne Gangschaltung. Erstmal lernen, das Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig die Pedale zu treten. Wenn man das kann, dann kann man es kombinieren mit zusätzlichen Aufgaben wie dem Bedienen der Gangschaltung.
Voraussetzungen koordinativer Fertigkeiten
Auch wenn koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit unterschieden werden müssen, so bedingen sich diese sportlichen Fähigkeiten doch gegenseitig.
Die flüssige Ausführung einer Bewegung erfordert nicht nur Bewegungskoordination, sondern auch Kraft. Die Koordination der Muskeln wird nur dann gelingen, wenn sie genügend Kraft mobilisieren können.
Um die Flüssigkeit der Bewegung über längere Zeit aufrechtzuerhalten, sind Ausdauerfähigkeiten notwendig, und je nach angestrebter Leistung ist auch Schnelligkeit erforderlich.
Viele Aufgaben erfordern Beweglichkeit, die auch separat geübt und verbessert werden kann.
Wer zum Beispiel lernen möchte, einen Salto zu machen, braucht eine Menge Kraft, aber auch Beweglichkeit, bevor er überhaupt anfangen kann, seine Bewegungen entsprechend zu koordinieren. Für die meisten Menschen ist es nicht notwendig, einen Salto zu beherrschen.
Umgekehrt verbessern gute koordinative Fertigkeiten die Leistung in fast allen Sportarten, sodass das Training dieser Fertigkeiten lohnt. Im Freizeitsport wird oft einseitig auf Ausdauer- oder Kraftfähigkeiten trainiert, die koordinativen Fähigkeiten werden von vielen vernachlässigt.
Dabei lohnt sich dieses Training, nicht nur die sportliche Leistung wird dadurch verbessert, auch die allgemeine Körperbeherrschung wird besser, was unter anderem die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen verringert, auch im Alltag.
Nutzen koordinativer Fähigkeiten und Fertigkeiten
Je besser die koordinativen Fähigkeiten einer Person sind, umso schneller kann sie konkrete Bewegungsabläufe erlernen, umso besser wird sie in der Lage sein, neue, auch komplexe Bewegungen zu koordinieren.
Die konkreten koordinativen Fertigkeiten, die eine Person für eine Sportart besitzt, sind natürlich wichtige Determinanten der sportlichen Leistung in dieser Sportart.
Je besser die koordinativen Fähigkeiten sind, und je mehr koordinative Fertigkeiten jemand erlernt hat, umso besser wird seine Körperbeherrschung sein, was nicht nur sportliche Leistung ermöglicht, sondern auch Verletzungen vermeidet und zudem zu einem guten, sportlichen Aussehen beiträgt.
Viele Freizeitsportler sind also gut beraten, wenn sie sich nicht auf das Training der Kraft und der Ausdauer beschränken, sondern auch möglichst viele und vielseitige koordinative Fertigkeiten erwerben. Jeder kann das, auch wenn der Lernaufwand individuell unterschiedlich sein mag.
Und ganz am Rande, das Training macht Spaß, zum Beispiel beim Balancieren auf einer Slackline. Auch das Kreisen-lassen eines Hula-Hoop-Reifens macht Spaß und erfordert und verbessert die Bewegungskoordination.
Störung der Bewegungskoordination – Ataxie
Grundsätzlich hat jeder die Fähigkeit zur Bewegungskoordination. Allerdings gibt es neurologische Störungen, die zu unter Umständen gravierenden Beeinträchtigungen auf diesem Gebiet führen können.
Nur weil man ein bisschen ungeschickt ist, hat man noch keine Störung der Bewegungskoordination. Es gibt sie aber, es handelt sich um neurologische Erkrankungen, die unbedingt ärztliche Behandlung erfordern.
Wenn also im Laufe der Zeit die Ungeschicklichkeit immer mehr zunimmt, oder wenn man das Gefühl hat, seine Bewegungen nicht mehr unter Kontrolle zu haben, sollte man zum Arzt gehen. Unbedingt. Denn eine Ataxie ist keine Bagatelle. Das gilt auch dann, wenn nur einige Körperteile betroffen sind.
Übungen zur Bewegungskoordination können dann Teil der Therapie sein, sollten in dem Fall aber vom Arzt verschrieben und vom Physiotherapeuten angewendet werden.