Mal kurz dehnen – statt irgendwann das perfekte Dehnprogramm dann doch nicht zu machen
Dehnen ist irgendwie seltsam. Alle sagen, es wäre gut, aber irgendwie macht es dann doch keiner.
Zu lang, zu langweilig, zu unpraktisch – und überhaupt: Wer hat schon Zeit für eine halbe Stunde Stretching nach dem Sport?
Wenn man es dann mal gemacht hat, weiß man für gewöhnlich, wie gut das tut. Aber irgendwas kommt trotzdem immer wieder dazwischen.
Dabei muss es gar nicht viel sein. Dehnen geht auch anders. Hier ein bisschen, da ein bisschen, alles mitten im Alltag. Kein Yoga-Kurs, keine Matte, kein ausgeklügeltes Programm. Einfach so, zwischendurch. Garantiert unperfekt, aber trotzdem gut. Vielleicht sogar deswegen.
Zum Beispiel:
- Beim Warten auf den Kaffee morgens kurz die Schultern kreisen und die Arme über den Kopf strecken.
- Beim Zubereiten des Abendessens einen Ausfallschritt machen und die Hüfte dehnen.
- Während der Werbepause einfach mal aufstehen, mit leicht gebeugten Knien den Oberkörper nach vorn runterhängen lassen und tief durchatmen – das lockert Rücken und die Rückseiten der Beine.
- Oder mit einer Hand am Türrahmen festhalten und die Brustmuskulatur dehnen.
- Beim Telefonieren ein Bein auf einen Hocker stellen, die Hüfte nach vorne drücken und die Dehnung im Hüftbeuger spüren.
- Beim Schuheanziehen statt im Sitzen mal im Stehen das Knie hochziehen. Das bringt Balance und Dehnung zugleich.
- Oder einfach mal zwischendurch recken und strecken, irgendwie, wie es sich gerade gut anfühlt.
Dehnen heißt nicht, sich stundenlang zu verrenken. Es heißt: Dem Körper Bewegungsräume zurückgeben, die im Alltag oft zu kurz kommen. Gerade durch langes Sitzen verkürzen Muskeln und Sehnen. Und genau das lässt sich mit ein paar bewussten Dehnmomenten wunderbar wieder ausgleichen.
Du musst nicht alles auf einmal machen. Aber wenn du dir vornimmst, jeden Tag zwei oder drei kleine Dehnübungen in deinen Alltag einzubauen, dann wirst du merken, dass es leichter geht. Dass du dich freier und beweglicher fühlst. Und dein Körper wird es dir danken.
Also: Nicht auf später verschieben. Dehnen geht jetzt.
Zum Beispiel während der Kaffee durchläuft.