Koffein als Fatburner: Warum Kaffee nicht automatisch schlank macht

Koffein erhöht den Energieverbrauch, jedenfalls ein bisschen. Damit könnte er ein Fatburner sein. Leider ist es nicht ganz so einfach. Aber vor dem Training einen Kaffee zu trinken, kann nützlich sein.
Eine Tasse Kaffee
Astrid Kurbjuweit
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11 Minuten
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Koffein hat viele Wirkungen. Unter anderem wirkt Koffein als Fatburner. Das macht ihn interessant für Menschen, die abnehmen, also Fett verlieren möchten. Dieser Artikel geht der Frage nach, inwieweit die Anwendung von Koffein als Fatburner überhaupt sinnvoll ist.

Vor allem Fitnesssportler:innen, denen es um die Definition ihrer Muskulatur geht, erhoffen sich eine fettverbrennende Wirkung. Viele sind keineswegs dick, es geht oft darum, die allerletzten hartnäckigen Fettreserven loszuwerden. Ist Koffein die Lösung?

Die übliche Darreichungsform von Koffein ist Kaffee, etwas seltener auch Tee. Wer über Fatburner nachdenkt, hat allerdings eher selten diese Getränke im Sinn. Es gibt Koffein auch konzentriert als Pulver, was der Vorstellung eines wirksamen Mittels wohl näher kommt. Aber es ist dasselbe Koffein, es schmeckt nur schlechter. Wenn Koffein ein Fatburner ist, dann sind es Kaffee und Tee auch.

Was sind Fatburner?

Fatburner sind Substanzen, die die Fettverbrennung steigern oder auch erst ermöglichen sollen. Viele dieser Substanzen sind körpereigen, dienen also der ganz natürlichen Regulation der Fettverbrennung zur Energiebereitstellung.

Wer abnehmen oder seinen Körperfettgehalt senken möchte, strebt oft nach einer Steigerung der Fettverbrennung. Dies soll durch Fatburner, die mit der Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, möglich sein. Ob das tatsächlich so ist, ist zumindest zweifelhaft.

Grundsätzlich ist Fettverbrennung ein ganz normaler Vorgang, der im Körper ständig passiert. Der Körper verbraucht kontinuierlich Energie, denn auch das Gehirn und die Organe wollen versorgt sein.

Dagegen wird die Energie mit der Nahrung unregelmäßig aufgenommen. Im Körperfett wird Energie zwischengespeichert, die dann kontinuierlich über den Tag verbrannt wird. Fettverbrennung ist also höchst alltäglich und hat erstmal nichts mit Abnehmen zu tun.

Wer über Fatburner nachdenkt, wünscht sich allerdings meistens, mehr Fett zu verbrennen als aufzubauen. Um die Fettmenge im Körper zu verkleinern. Weil das umso schwieriger ist, je weniger Körperfett vorhanden ist, werden die Fatburner attraktiv. Daneben gibt es natürlich auch den Wunsch, mühelos, also ohne Sport und Training abzunehmen, die lästige Fettschicht zu verlieren.

Als Fatburner werden eine ganze Reihe von Substanzen diskutiert, viele davon sind nicht legal. Der Effekt dieser vielfach nebenwirkungsreichen Mittel ist zudem auch noch in vielen Fällen zweifelhaft. Da ist es besser, es mit einem legalen, nebenwirkungsarmen Mittel wie dem Koffein als Fatburner zu versuchen.

Wie wirken Fatburner?

Bei der Frage nach der Wirkung der Fatburner muss man zwei Perspektiven unterscheiden. Auf der einen Seite das, was tatsächlich im Körper geschieht. Auf der anderen Seite das, was die Hersteller der diversen Mittel dem Konsumenten versprechen. Letzteres fällt oft zusammen mit dem, was die Konsumenten sich wünschen. Es ist also leicht, den Versprechungen zu glauben.

Die Werbung suggeriert öfter mal, dass ein Fatburner das Fett aus den Zellen lösen und dann wie in einem Feuer verbrennen würde. So dass es einfach verschwindet. Es ist nichts weiter nötig, als das Mittel einzunehmen. Ein schöner Traum, der nur leider so nicht wahr ist.

Fatburner oder Doping?

In der Realität gibt es körpereigene Substanzen, die dafür sorgen, dass der Körper immer genau so viel Fett aus den Fettzellen als Energie bereitstellt, wie aktuell gebraucht wird. Und es gibt nicht-körpereigene Substanzen, die dieselbe Wirkung haben.

Mehr Fett verbrennen kann man aber nur durch körperliche Aktivität. Wer mehr trainiert, verbrennt auch mehr Fett. Bis zu einer gewissen Leistungsgrenze. Manche Fatburner können diese Leistungsgrenze hinausschieben. Das nennt man dann Doping.

Grundsätzlich stellt der Körper aber immer genau so viel Energie aus Fett zur Verbrennung bereit, wie benötigt wird. Nicht mehr. Auch nicht weniger. Man muss die Energie verbrauchen, um das Fett zu verbrennen. Mühelos ist das nicht.

Koffein ist kein Doping, aber es erleichtert die Mühe der Fettverbrennung ein wenig. Es kann also durchaus als Fatburner angesehen werden.

Koffein in Kaffee und anderen Getränken

Die einfachste Methode, Koffein zu sich zu nehmen geht über den Konsum von Kaffee oder schwarzem oder grünem Tee. Auch Kakao, Matetee oder Cola enthalten Koffein. Als Zusatzstoff ist es zudem in zahlreichen Modegetränken und auch in einigen Medikamenten wie zum Beispiel Schmerzmitteln enthalten.

Wirkt Koffein als Fatburner? Mit oder ohne Sport?

Wirkt Koffein als Fatburner? Mit oder auch ohne Sport?
Foto: shurkin_son/Shutterstock

Koffein ist aber auch pur als Pulver oder zu Tabletten gepresst erhältlich. Diese Darreichungsform wird häufig von Bodybuildern bevorzugt, sie erleichtert höhere Dosierungen.

Man kann davon ausgehen, dass die Wirkung von reinem Koffein nicht ganz identisch mit der von Kaffee, Tee oder Kakao sein wird. Denn diese Naturprodukte enthalten eine Vielzahl wirksamer Substanzen, nicht nur Koffein. Zum Beispiel liegt das Koffein im Tee so gebunden vor, dass seine Wirkung zeitversetzt eintritt, dafür aber länger erhalten bleibt. Bei Kaffee tritt die Wirkung etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde nach dem Trinken ein, bei Koffeinpulver scheint es ähnlich zu sein.

Koffein als leistungssteigerndes Mittel

Koffein stand bis 2003 auf der Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees. Heute ist es Teil des Überwachungsprogramms, das heißt, die Einnahme wird nicht sanktioniert, bei Kontrollen wird aber ein Koffeinwert erhoben, um das Ausmaß des Gebrauchs der Substanz bei den Athleten festzustellen.

Offiziell handelt es sich zur Zeit also nicht um ein leistungssteigerndes Mittel. Die Frage, ob es denn nun leistungssteigernd wirkt oder nicht, ist allerdings noch nicht abschließend beantwortet.

Wirkungsweise des Koffeins

Koffein regt das zentrale Nervensystem an, fördert also Denkleistungen, Konzentration und Gedächtnisleistungen. Dadurch werden Lernleistungen verbessert. Die verbesserte Konzentration kann durchaus auch in manchen Sportarten zu Vorteilen führen, zum Beispiel im Bodybuilding, wo unter Koffeineinfluss unter Umständen kurzfristig höhere Gewichte bewältigt werden können.

Koffein steigert die Herzfrequenz, die Pumpleistung des Herzens und unter Umständen auch den Blutdruck. Die Atmung wird beschleunigt und die peripheren Blutgefäße erweitern sich. Die Veränderung dieser Parameter kann zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels führen, also zu einer Erhöhung des Energieverbrauchs.

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Zuletzt aktualisiert am 28. März 2024 um 13:00 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Wenn Koffein überhaupt direkt als Fatburner wirksam werden kann, dann wahrscheinlich über diese Wirkungsweise. Auch kann sich diese Wirkungsweise positiv auf Ausdauerleistungen auswirken, auch wenn die Koffeinwirkung nicht lange anhält.

Koffein fördert die Lipolyse, also die Freisetzung von Fettsäuren aus Depotfett. Das ist noch keine Fettverbrennung, sondern schafft nur die Voraussetzung dafür. Die im Blut zirkulierenden freien Fettsäuren müssen dann erst noch verbrannt werden, zum Beispiel durch körperliche Anstrengung wie Sport.

Da Koffein auch die Glykogenolyse, also die Freisetzung von Glukose aus Glykogen fördert, führt es nicht zwingend zu einem höheren Anteil der Fettverbrennung am Energieverbrauch. Und ob die bereitstehende Energie dann auch verbrannt werden kann, hängt unter anderem vom Trainingszustand ab. Jedenfalls muss man etwas tun, um die Energie zu verbrauchen. Von alleine verbraucht sie sich nicht, egal, wie sie bereitgestellt wurde.

In Ruhe wird es wohl eher nicht zu einem erhöhten Energieverbrauch kommen. Die Lipolyse kann auch rückgängig gemacht werden, die freien Fettsäuren also wieder ins Depotfett eingebaut werden, wenn sie nicht verbrannt wurden. Koffein ohne Sport ist also als Fatburner wirkungslos, zumindest in üblichen Dosierungen.

Koffein wirkt (teilweise) leistungssteigernd

Es hat also Vorteile, Kaffee oder Koffein zu sich zu nehmen. Das gilt vor allem dann, wenn es um die Förderung geistiger Leistungen geht. Ob auch eine Verbesserung sportlicher Leistungen durch Koffein erzielt werden kann, ist weiter zweifelhaft.

Koffein als Fatburner - Pulver und Kapseln

Koffein als Fatburner – Pulver und Kapseln
Foto: itakdalee/Shutterstock

Die Wirkung von Koffein als Fatburner ist ebenfalls gering, nur in hoher Dosierung sind merkbare Effekte zu beobachten. Diese sind dann allerdings nicht mehr nebenwirkungsfrei.

Es kann zu Herzrhythmusstörungen, zu Muskelzittern und Unruhe, zu Schlaflosigkeit und ähnlichen Symptomen kommen. Vor allem für Menschen mit einer Vorschädigung des Herzens ist die Anwendung hoher Koffeindosen also nicht zu empfehlen. Für alle anderen wird es zumindest unangenehm, bei geringem Effekt.

Niedrige Koffeindosen erhöhen die Wachheit, was sicherlich günstig für die Motivation zu sportlicher Leistung ist, aber noch nicht zwingend die Fettverbrennung oder die sportliche Leistung verbessert.

Fatburner Koffein: Keine Wirkung ohne Training

In jedem Fall kann man nicht davon ausgehen, dass das Koffein die Fettverbrennung ohne sportliche Betätigung nennenswert steigert. Unter Umständen kann man einen vermehrten Energieverbrauch beim Training erreichen, der sich dann auch in verbesserter Leistung niederschlagen kann. Ob das wirklich so ist, hängt von der Sportart ab und ist weiterhin umstritten. Es gibt aber Untersuchungen, die genau das zeigen.

Fakt ist jedenfalls, dass der Fatburner Koffein ohne Sport wohl keine Wirkung erzielt. Sport ohne oder mit Koffein ist aber weiterhin sehr wirksam. Ob die zusätzliche Einnahme dann tatsächlich etwas bringt, bleibt fraglich.

In jedem Fall wird es auch den meisten Sportlern nicht schaden, gelegentlich oder auch regelmäßig die eine oder andere Tasse Kaffee oder Tee zu trinken. Die meisten Menschen brauchen bei üblicher Dosierung nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen. Im Gegenteil werden heute positive Auswirkungen des Kaffeekonsums auf die Gesundheit diskutiert. Wer Kaffee nicht mag oder nicht verträgt, sollte sich allerdings auch nicht von einer möglichen Fatburner-Wirkung zum Kaffeekonsum verleiten lassen.

Es kann auch weiterhin nützlich sein, vor dem Training eine Tasse Kaffee zu trinken, um mit verbesserter Konzentration ans Werk zu gehen und damit effektiver zu trainieren. Allerdings wird es nicht gelingen, den Körperfettanteil oder das Körpergewicht nur durch Kaffeekonsum zu reduzieren. Die Anstrengung im Training ist leider weiterhin unverzichtbar.

Mühelos Fett verbrennen, einfach durch die Einnahme eines Fatburners, das funktioniert jedenfalls mit Koffein nicht. Ebenfalls berücksichtigen sollte man, dass Kaffee nur schwarz kalorienfrei ist. Trinkt man ihn mit Zucker oder Milch, enthält er mehr Kalorien als durch die fettverbrennende Wirkung zusätzlich verbraucht werden kann.

Gewöhnung an Koffein

Die Wirkung des Koffeins ist am stärksten, wenn man es nur selten zu sich nimmt. Der Körper gewöhnt sich schnell an Koffein, so dass regelmäßige Kaffeetrinker nicht mit einer Verbesserung der Fettverbrennung oder der sportlichen Leistungsfähigkeit rechnen können.

Wer also Koffein als Fatburner testen möchte, sollte kein regelmäßiger Kaffeetrinker sein. Koffeinentzug nach regelmäßigem Konsum kann zu Kopfschmerzen führen, die aber nach kurzer Zeit wieder aufhören. Koffein ist kein Suchtmittel wie Alkohol oder ähnliches.

Sofern es so etwas wie Fatburner tatsächlich gibt, kann das Koffein sicherlich dazu gezählt werden. Man sollte sich nur darüber im Klaren sein, dass es mehr als die Möglichkeit, beim Training etwas mehr Energie zu verbrauchen, nicht zu gewinnen gibt. Der beste Fatburner ist immer noch ein Kaloriendefizit. Das wirkt tatsächlich.

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